Der Auszug

Im Unterschied zum „Mittelmeer Auszug“, bei dem die Bogensehne mit der sogenannten 3- Finger-Technik gezogen wird, findet der Auszug in der „Mongolischen Weise“ mit dem Daumen mittels Daumenring statt. Die Sehne wird im Daumen „eingehangen“ und gezogen, der Pfeil wird mit dem Zeigefinger der anderen Hand am Bogen fixiert. Diese traditionelle Methode ist im gesamten asiatischen Raum anzutreffen und hat ihre Entstehung aus dem berittenen Bogenschießen. Die 3- Finger-Technik wird hingegen heute im Bogensport verwendet.
Die Pfeilauflage
Die Pfeilauflage erfolgt im Gegensatz zum klassischen „Western Style“ rechts vom Bogen.
Der Ankerpunkt
Dieser Bogenschütze aus dem 18. Jh. gibt uns einen wirklichen Einblick in die Art und Weise des chinesischen Bogenschießens. Damit sich die mechanische Wirkung des Bogens voll entfalten kann, befindet sich der Ankerpunkt im Vollauszug am Schultergelenk des Zug-Armes. Der Schussarm beschreibt eine weite ausladende Bewegung nach hinten. Diese Bewegung dient zur erneuten fließenden Aufnahme eines Pfeiles aus dem Köcher und soll das schnelle „nachladen“ des Bogens gewährleisten.
Historisches militärisches Bogenschießen
Neben dem statischen Perfektionieren der Schusstechnik wird taktisch im Gehen, Laufen und Knien geschossen. Da die Bogenschützen der Qing-Armee auch im Rückzug gefürchtet waren, wird bei uns auch das rückwärts schießen trainiert. Das nur reine statische und wettkampforientierte Bogen-schießen von heute ist im Gegensatz zu seinem ursprünglichen Zweck zu einer modernen Sportart geworden.